DIE SONY ZV-1 Mark II IM TEST  – UNSER REVIEW

Hallo zusammen, heute schauen wir uns mal eine Kamera an, die sich klar an Vlog-Einsteiger, YouTuber und Content Creator richtet, welche ohne tiefes technisches Vorwissen erstklassige Ergebnisse erzielen wollen. Ob die Mark II wirklich das erhoffte Upgrade zu ihrem Vorgänger ist und die Erwartungen erfüllen kann, nehmen wir jetzt ganz genau unter die Lupe.

Selbstverständlich haben wir für euch auch wieder ein Video mit den besten „Kameras zum Filmen“ produziert, wenn ihr auf der Suche nach einer neuen Kamera seid. Viel Spaß!

Inhalt:

Sensor und Bildqualität der Sony ZV-1 Mark II – Was der 1-Zoll-Sensor wirklich leistet

Im Herzen der Sony ZV-1 Mark II schlägt ein großer 1-Zoll Exmor RS CMOS-Sensor, der mit 20,1 Megapixeln für Fotos und 16,8 Megapixeln für Videos auflöst. Dank seiner gestapelten Bauweise mit integriertem DRAM-Speicherchip ermöglicht dieser Sensor eine ultraschnelle Datenverarbeitung. Das Ergebnis ist eine hochauflösende und hochempfindliche Bildgebung, die die Möglichkeiten jedes Smartphones weit in den Schatten stellt. Gerade in Situationen mit wenig Licht spielt die Kamera ihre Stärken aus.

Das Resultat ist eine beeindruckende Bildqualität, die ihr volles Potenzial entfaltet, sobald man die Belichtung manuell steuert und die Lichtverhältnisse beherrscht. Während für Fotos eine maximale Auflösung von 5.472 x 3.648 Pixeln zur Verfügung steht, sorgt das fest verbaute Zeiss 18-50mm F1.8-4.0 Objektiv für eine durchgehend gute Schärfe. Zwar können die Farben direkt aus der Kamera manchmal etwas eigenwillig wirken, doch durch die gezielte Nutzung von Bildprofilen wie Cine 2 oder einem Custom-Profil lassen sich spielend leicht deutlich realistischere und professionellere Ergebnisse erzielen.

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Codecs und Aufnahmemodi der Sony ZV-1 Mark II – Ein zweischneidiges Schwert

Die Sony ZV-1 Mark II zeichnet Videos im bewährten XAVC S Format (MPEG-4 AVC/H.264) auf. Sie liefert gestochen scharfes 4K mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde und flüssiges Full HD mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde für beeindruckende Zeitlupen. Doch seien wir ehrlich: Die Hoffnung vieler Content Creator auf 4K mit 60fps oder gar 10-Bit Farbtiefe – längst Standard bei Action-Kameras wie der GoPro Hero 13 – wird enttäuscht. Dass die Sony ZV-1 Mark II hier bei 8 Bit (4:2:0) verharrt, ist nicht nur für professionelle Workflows eine echte Einschränkung, sondern auch ernüchternd, weil der Sensor technisch weitaus mehr Potenzial hätte. Vermutlich will Sony hier bewusst Abstand zu den größeren und teureren Kameras im eigenen Haus wahren.

Trotz dieser Limitierung bringt die Kamera wichtige Werkzeuge für die Nachbearbeitung mit. Die Unterstützung für Bildprofile wie S-Log3 und S-Gamut3.Cine eröffnet professionellen Anwendern enorme Flexibilität im Color Grading. Zusätzlich erleichtert die Option zur simultanen Proxy-Aufnahme den Schnitt-Workflow erheblich. Wer es schnell und unkompliziert mag, greift zum „Cinematic Vlog“-Modus. Dieser stellt automatisch das Cinemascope-Seitenverhältnis mit 24 Bildern pro Sekunde ein und bietet verschiedene „Looks“ und „Moods“ für einen sofortigen Film-Look. Ein absolutes Highlight und ein echter Game-Changer im Vlogging-Alltag ist der integrierte ND-Filter. Er reduziert die Belichtung um drei Blendenstufen und ermöglicht so selbst bei strahlendem Sonnenschein ausdrucksstarke Aufnahmen mit offener Blende, ohne dass man umständlich externe Filter aufschrauben muss.

Hardware und Gehäuse – Kleine Änderungen, große Wirkung

Äußerlich bleibt die Sony ZV-1 Mark II dem vertrauten Design ihrer Vorgängerin treu, doch im Detail offenbaren sich entscheidende Verbesserungen. Mit federleichten 292 Gramm liegt sie gewohnt gut in der Hand, aber erst der neue USB-C-Anschluss markiert einen echten Fortschritt, der nicht nur das Laden und den Datentransfer beschleunigt, sondern die Kamera auch unkompliziert zur Webcam macht – ein gewaltiger Vorteil gegenüber dem antiquierten Micro-USB der Vorgängerin. Genauso durchdacht zeigt sich die neue Positionierung des Stativgewindes: Es ist endlich so an die Seite gewandert, dass Akku- und Speicherkartenfach selbst mit angesetzter Stativplatte frei zugänglich bleiben. Ein kleines Detail, das bei der ZV-1 oft einen zusätzlichen Cage erforderte.

Das seitlich ausklapp- und drehbare Touch-Display ermöglicht Dank des überarbeiteten, gut strukturierten Menüs eine einfache und flüssige Navigation durch alle Einstellungen. Zwei kleine Ärgernisse trüben jedoch das Bild: Bei 4K-Aufnahmen lässt sich die Bildschirmhelligkeit nicht auf die höchste Stufe regeln, was bei grellem Sonnenlicht echt nervig sein kann. Zudem kann das Display im Querformat mit einer polarisierten Sonnenbrille kaum noch abgelesen werden. Für den guten Ton sorgen neben dem Multi Interface-Zubehörschuh auch ein 3,5-mm-Mikrofonanschluss und ein einzelner Speicherkartensteckplatz (Memory Stick Duo™/SD).

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Bildstabilisierung – Der größte Schwachpunkt?

Doch kommen wir zu dem Punkt, der mich persönlich am meisten stört und für viele Vlogger ein potenzieller Dealbreaker sein dürfte: Wo die Vorgängerin noch mit einem optischen Bildstabilisator im Objektiv glänzte, hat die Sony ZV-1 Mark II nur eine elektronische Stabilisierung im „Active Mode“. Das Resultat beim Filmen aus der Hand ist meist ausreichend. Wer allerding Fotos mit längerer Belichtungszeit aufnehmen möchte sollte zu einem Stativ greifen.

Die Kamera speichert weiterhin Gyroskop-Daten, die eine nachträgliche Stabilisierung mit Sonys „Catalyst Browse“-Software ermöglichen. In der Praxis ist dieses Feature nicht immer optimal nutzbar, wenn man nach der gängigen 180-Grad-Shutter-Regel filmt, da die Software für saubere Ergebnisse deutlich kürzere Belichtungszeiten benötigt. Im Hinterkopf sollte man auch behalten, dass jede digitale Stabilisierung das Bild beschneidet, wodurch der fantastische Weitwinkelvorteil des neuen Objektivs teilweise wieder zunichtegemacht wird. Am Ende steht man möglicherweise vor einem Bildausschnitt, der dem der alten ZV-1 ähnelt – eine verpasste Chance für eine dezidierte Vlogging-Kamera.

Autofokus der Sony ZV-1 Mark II – Schnell, präzise und intelligent

Beim Autofokus lässt Sony wie gewohnt nichts anbrennen. Die ZV-1 Mark II nutzt einen rasanten Hybrid-Autofokus, der Phasen- und Kontrastdetektion intelligent kombiniert. Das Echtzeit-Tracking, das Farbe, Helligkeit, Entfernung sowie Gesichts- und Augeninformationen analysiert, arbeitet zuverlässig. Egal ob Mensch oder Tier (optional wählbar), der Augen-AF sitzt bombenfest – ein unschätzbarer Vorteil, wenn man sich selbst filmt.
Speziell für Vlogger gibt es spannende Modi, die das Leben leichter machen:

  • Der Produktpräsentationsmodus wechselt blitzschnell den Fokus von deinem Gesicht auf ein Produkt, das du in die Kamera hältst, und wieder zurück.
  • Die Gesichtsprioritäts-Autobelichtung sorgt dafür, dass dein Gesicht auch bei wechselnden Lichtverhältnissen immer perfekt belichtet ist.
  • Mit der Bokeh-Taste lässt sich der Hintergrund auf Knopfdruck wunderbar weichzeichnen oder wieder scharfstellen.
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Batterie und Temperaturmanagement – Problem für Vlogger?

Angetrieben wird die Sony ZV-1 Mark II vom bekannten NP-BX1 Akku, dessen Ausdauer schon beim Vorgängermodell ein Kritikpunkt war. Im Praxiseinsatz bei 4K-Aufnahmen ist nach etwa 30 bis 45 Minuten Schluss. Wer einen ganzen Tag lang vloggen möchte, kommt um eine Powerbank oder mehrere Ersatzakkus nicht herum. Immerhin ist das Laden via USB-C jederzeit möglich, wenn auch nicht besonders schnell. Das Thema Überhitzung scheint Sony hier nicht im Griff zu haben. Gerade bei höheren Umgebungstemperaturen und längeren Aufnahmen (insbesondere in 4K) – kann sich die Kamera automatisch abschalten, um sich vor Schäden durch Überhitzung zu schützen. Dies kann gerade für Vlogger zum echten Problem werden, wenn man Outdoor im Sommer filmen möchte.

Weitere Besonderheiten der Sony FX3

Abseits der Kern-Spezifikationen steckt die Sony ZV-1 Mark II voller durchdachter Funktionen. Ein echtes Highlight ist das intelligente 3-Kapsel-Mikrofon, das seine Richtcharakteristik automatisch anpasst. Es erkennt, ob eine Person vor, hinter oder um die Kamera herum spricht und schaltet entsprechend um. Die Audioqualität ist für ein internes Mikrofon beeindruckend gut, und der mitgelieferte Windschutz leistet im Freien ganze Arbeit.
Ebenso clever ist die Integration des Menüs in die Touch-Bedienung, was eine intuitive Steuerung per Wischgeste erlaubt. Die Nutzung als hochwertige USB-Webcam für Livestreams ist ein weiterer Pluspunkt. Abgerundet wird das Paket durch Features wie „My Image Style“ für schnelle Farbanpassungen, den „Soft Teint-Effekt“ für schmeichelhafte Hauttöne und einen deutlich sichtbaren roten Aufnahmerahmen auf dem Display.

Fazit zum Sony ZV-1 Mark II Test – Gutes Konzept nicht zu ende Gedacht?

Die Sony ZV-1 Mark II ist eine ultrakompakte Vlogging-Kamera, die sich gezielt an Content Creator, YouTuber und Einsteiger richtet. Sie verspricht erstklassige Ergebnisse ohne tiefes technisches Vorwissen in einem kompakten leichten Gehäuse.

Die Kamera glänzt mit einem neuen, extrem vielseitigen Weitwinkelobjektiv und einem brillanten Autofokus, der jedes Motiv bombenfest fixiert. Besonders der integrierte ND-Filter und das intelligente Mikrofonkonzept sind echte Highlights, die den Vlogging-Alltag erheblich erleichtern und die kreativen Möglichkeiten erweitern. Leider gibt es auch einige verpasste Chancen und Probleme der Kamera.

Stärken:

  • Vielseitiges Weitwinkelobjektiv: Das neue Zeiss 18-50mm Objektiv ist ideal für Vlogs und vielseitige Aufnahmen.
  • Integrierter ND-Filter: Ein Game-Changer für Aufnahmen bei hellem Licht mit schöner Hintergrundunschärfe.
  • Exzellenter Autofokus: Schnelles und zuverlässiges Echtzeit-Tracking mit Augen-AF für Mensch und Tier.
  • Hervorragende Audioqualität: Das intelligente 3-Kapsel-Mikrofon liefert klaren Ton und passt die Richtcharakteristik automatisch an.
  • Sinnvolle Hardware-Upgrades: Moderner USB-C-Anschluss und ein clever positioniertes Stativgewinde.

Schwächen:

  • Fehlender optischer Bildstabilisator: Nur eine rein elektronische Stabilisierung.
  • Kurze Akkulaufzeit: Der NP-BX1 Akku hält bei 4K-Aufnahmen nur etwa 30-45 Minuten durch.
  • Thmernische Probleme: Überhitzung bei längeren Aufnahmen und hoher Umgebungstemperatur
  • Limitierte Video-Spezifikationen: Aufnahmen sind auf 4K mit 30 Bildern pro Sekunde und 8-Bit-Farbtiefe beschränkt.

Für wen ist die Sony ZV-1 Mark II also ideal?

  • Stationäre Content Creator: Ohne den Crop der Stabilisierung, profitiert man vom fantastischen Weitwinkel, dem Autofokus und dem tollen Ton. Bei kühleren Umgebungsbedingungen können die Themperaturprobleme reduziert werden.
  • Street-Fotografen: Als extrem unauffällige und kompakte Kamera mit einem hochwertigen 1-Zoll-Sensor und flexiblem Objektiv ist sie eine ausgezeichnete Wahl für die Fotografie unterwegs.

Ein Blick auf den Markt schadet nie…

Im Vergleich zur Vorgängerin, der Sony ZV-1, bietet die Mark II zwar das deutlich bessere Weitwinkelobjektiv und den USB-C-Anschluss, verliert aber im wichtigsten Punkt für Vlogger: die Bildstabilisierung. Hier hat die alte ZV-1 mit ihrem optischen Stabilisator klar die Nase vorn. Action-Kameras wie die GoPro Hero 13 zeigen zudem, was technisch möglich ist, und bieten längst 4K/60fps sowie 10-Bit-Video, spielen aber in einer anderen Produktkategorie.

Und damit sind wir auch schon am Ende unserer Review! Danke fürs Reinschauen und bis zum nächsten Mal! :)

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