OBJEKTIVE ZUM FILMEN | WAS DU BEACHTEN MUSST!

Du hast dich schon für eine Kamera entschieden oder suchst gerade das passende Film-Objektiv für deine Favoriten? Dann bist Du hier genau richtig! In diesem Artikel erklären wir dir alles, auf das Du beim Kauf von Objektiven achten musst und erklären dir, welches Objektiv für welche Aufnahmen genutzt werden kann.
Selbstverständlich haben wir für dich auch wieder ein Video zum Thema „Die besten Objektive zum Filmen“ produziert, wenn du lieber zuhörst als durchliest. Viel Spaß!

Du hast dich (vielleicht) für eine Kamera entschieden und bist nun auf der Suche nach dem passenden Objektiv dafür. Um zu verstehen, was es bei Objektiven für Unterschiede gibt, müssen wir erst einmal die technischen Parameter von Objektiven verstehen. Keine Angst! Wir versuchen das jetzt so einfach und unkompliziert wie möglich zu erklären!

  1. Die Brennweite
  2. Standard-Objektive
  3. Die Blende
  4. Autofokus, Objektivanschluss und Co.
  5. Fazit: Das perfekte Objektiv zum Filmen?

Die Brennweite

Die Brennweite ist der erste Parameter, den man kennen muss. Dieser steht immer auf jedem Objektiv und wird in mm angegeben. Zum Beispiel 50mm, 28-75mm oder 16mm. Hierbei gilt: je kleiner die Angabe, desto weitwinkliger das Objektiv. Das bedeutet mit 16mm bekommt man ein sehr weitwinkliges Bild, welches sich zum Beispiel für Landschaftsvideos eignet. 50mm stellen einen Standard-Winkel dar, welcher ungefähr dem menschlichen Auge entspricht und sich für Interviews eignet und mit 70mm und aufwärts erhält man im Telebereich ein sehr engen Winkel, welcher sich für Close-Ups von Gesichtern eignet, da hier das Bild nicht so stark verzerrt wird wie mit einem weiteren Winkel.

Wie Du also merkst, kommt es im Prinzip darauf an, was Du filmen willst und mit welchem Bildausschnitt Du das tun möchtest. Also hängt deine Entscheidung, welches Objektiv es werden soll, in erster Linie von der gewünschten Brennweite ab. Hier mal einige Beispiele, für welche Situationen wir welche Brennweiten nutzen würden:

  • Interview A-Kamera: 50mm
  • Close-Up / Portrait: 70mm
  • Landschaft, Action Cam: 16mm
  • Nahaufnahmen auf Distanz (Tiere, Live Sport): 200mm

Beim Kauf der Objektive solltest Du, wie bereits im Beitrag über Videokameras erwähnt, darauf achten, ob deine Kamera einen Full-Frame-Sensor oder einen Crop-Sensor (z.B. APS-C oder Micro Four Thids) hat. Hierbei musst Du die eingestellte Brennweite mit dem Crop-Faktor deiner Kamera multiplizieren. So wird bei einem APS-C Sensor mit 1,6-fachem Crop-Faktor eine Brennweite von 30mm zu einer Brennweite von 48mm, auf einer Full-Frame-Kamera bleiben es 30mm.

Ein Nebeneffekt der Brennweite ist übrigens die Hintergrundunschärfe. Hier gilt, je höher die Brennweite, desto stärker das Bokeh.

Tiefenschaerfe_Bokeh_Blende_beim_Filmen_lernen_broductions

Blende und Brennweite beeinflussen die Tiefenschärfe deiner Aufnahmen. So entsteht ein Bokeh!

Standard-Objektive

Nun weiß man im ersten Moment nicht unbedingt, was man später alles filmen wird und hat vielleicht nicht das Budget, um sich direkt 5 unterschiedliche Objektive für jeden Anwendungsfall anzuschaffen. Und hier kommen die Standard-Objektive ins Spiel. Standard-Objektive bieten einen großen Einsatzbereich, machen dein Leben einfacher, da Du dein Objektiv nicht ständig wechseln musst und schonen deinen Geldbeutel. In der Regel haben Standard-Objektive eine variable Brennweite von 24-70 bzw. 28-75mm und bieten dir also eine große Bandbreite von einigermaßen weitwinklig bis einigermaßen teleobjektiv. Für dein erstes Objektiv empfehlen wir dir daher, mit einem solchen Objektiv zu starten und dann dein Equipment Schritt für Schritt zu erweitern. Wir nutzen hier für unsere Sony Kameras das Tamron 28-75mm 2.8*. Auch hier gilt: nutzt Du einen kleineren Sensor, wie zum Beispiel ein APS-C Sensor, entspricht das Standard-Objektiv einer Brennweite von ca. 17-55mm.

Tamron_28-75_2.8_Blende_Zoom_Objektive_Filmen_lernen_broductions

Unser Lieblings-Allrounder: Das Tamron 28-75mm 2.8* sorgt für einen weichen Hintergrund!

Die Blende

Wie Du wahrscheinlich nun schon bemerkt hast, gibt es Objektive mit Festbrennweiten wie das Sigma 50mm 1.4* mm und Zoomobjektive, welche dir einen Brennweitenbereich bieten, wie beispielsweise das Tamron 28-75mm 2.8*. Hier bieten wieder beide Alternativen gewisse Vor- und Nachteile. Zoomobjektive sind sehr vielseitig und ermöglichen dir, mit unterschiedlichen Einstellungen zu arbeiten, ohne das Objektiv zu wechseln. Außerdem sparst Du Geld, da du nicht für jede Brennweite ein eigenes Objektiv brauchst. Festbrennweiten haben dagegen generell eine höhere Bildqualität und bieten dir die Möglichkeit, mit kleineren Blendenzahlen zu filmen, was bei dunklen Lichtverhältnissen helfen kann.

Beim Kauf deines Objektives siehst Du dann direkt nach der Brennweite eine Angabe wie „f1.8“ oder „f2.8“. Das bedeutet, dass 1,8 bzw. 2,8 die niedrigsten Blendenzahlen sind, die diese Objektive zulassen. Auch hier gibt es eine Faustregel: je niedriger diese Nummer, desto besser das Objektiv, da durch eine kleinere Blendenzahl mehr Licht zum Sensor gelangt. Auch werden niedrige Blendenzahlen benötigt, um den beliebten unscharfen Hintergrund zu erhalten. So erhält man bei einer Blende von 2.8 leicht einen unscharfen Hintergrund, welcher sehr schöne Aufnahmen zulässt und mit einer Blende von 32 ein Bild, welches durchgängig scharf ist, also eine höhere Tiefenschärfe hat. Das ist dann zum Beispiel wichtig, wenn man Du eine ganze Landschaft in Szene setzen möchtest.

Achte beim Kauf deiner Objektive unbedingt darauf, dass Du keine Objektive mit Blendenbereichen kaufst, hier ändert sich die Blende beim Zoomen des Objektives, was fürs Filmen schlichtweg ungeeignet ist, da sich die Helligkeit während dem Zoom verändert.

Sigma_50mm_1.8mm_Festbrennweite_Blende_Zoom_Objektive_Filmen_lernen_broductions

Das Sigma 50mm 1.4* ist unsere Lieblings Festbrennweite für Sony-Filmkameras!

Autofokus, Objektivanschluss und Co.

Nachdem nun die zwei wichtigsten Parameter, nämlich Brennweite und Blende geklärt sind, kommen wir zu zwei weiteren Punkten, welche für dich wichtig sein könnten. Zum einen solltest Du prüfen, ob das Objektiv deiner Wahl einen Autofokus unterstützt und wenn Du mit Objektiv-Drittanbietern arbeitest, ob dieser einwandfrei und schnell genug funktioniert. Hier hilft oftmals eine schnelle Google- oder YouTube-Suche, zu praktisch jeder Objektiv-Kamera-Kombination gibt es einen Blogbeitrag oder ein Video, das dir helfen sollte.

Außerdem bieten einige Objektive eine interne Bildstabilisierung, die dich unterstützt, wenn Du viel aus der Hand filmst, wir persönlich schalten diese jedoch fast immer aus, da wir meist auf dem Stativ oder Gimbal filmen.

Generell musst Du natürlich prüfen, welche Objektive auf deine Kamera passen. Hierbei kannst Du zunächst beim Kamerahersteller nachschauen. Canon, Sony und Co. nutzen nämlich unterschiedliche Objektivanschlüsse. Möchtest Du anschließend Geld sparen, empfehlen wir dir noch die Hersteller Sigma und Tamron, welche teilweise zum halben Preis Objektive anbieten, die es mit den Originalen aufnehmen können.

Equipment

Kameras,
Licht
& Ton

Fazit: Das perfekte Objektiv zum Filmen?

Als Fazit empfehlen wir dir, zunächst 1 – 2 Zoomobjektive wie das Tamron 28-75mm 2.8* oder das Tamron 17-28mm 2.8* (Für Sony Full Frame Kameras) zu kaufen, welche die meisten Brennweitenbereiche abdecken, anschließend kannst Du beginnen, mit Festbrennweiten dein Equipment zu verbessern. Hierbei würden wir generell mit 50mm beginnen, da wir oft Interviews filmen und daher praktisch immer die 50mm nutzen. Möchtest Du Architektur- oder Immobilienvideos drehen, empfehlen wir dir natürlich eine weitwinklige Festbrennweite wie 16mm. Beim Kauf der Objektive musst Du dann darauf achten, eine möglichst geringe und nicht variable Blendenzahl zu bekommen, so erhältst Du mit hoher Wahrscheinlichkeit die beste Qualität!