AUFLÖSUNG BEIM FILMEN | FULL HD, 4K oder 8K?

HD, Full HD, 4K oder 8K? Du fragst dich, in welcher Auflösung Du filmen solltest? Dann bist Du hier genau richtig! Wir klären, welche Auflösungen es gibt, was momentan Standard ist und in welcher Auflösung Du filmen solltest.
Selbstverständlich haben wir für dich auch wieder ein Video zum Thema „Auflösung beim Filmen“ produziert, wenn Du lieber zuhörst als durchliest. Viel Spaß!

Die Auflösung, in der Du filmen solltest, hängt von einigen Faktoren ab! Die Themen in diesem Beitrag:

  1. Die Auflösungen: HD, Full HD, 4K, 8K
  2. Vorteile von hohen Auflösungen
  3. Nachteile von hohen Auflösungen
  4. Die Auflösung in der Du filmen solltest
  5. Warum es nicht nur auf die Auflösung ankommt
  6. Fazit: Die perfekte Auflösung beim Filmen

Die Auflösungen: HD, Full HD, 4K, 8K…

Als Erstes schauen wir uns natürlich an, welche Auflösungen es gibt. Wenn Du bei einem YouTube-Video rechts unten auf das Zahnrad drückst und anschließend Qualität auswählst, bekommst Du bereits eine ganz praktische Übersicht, welche Auflösungen es gibt. Hierbei reicht die Auswahl von 144 bis 2160 Pixeln. Dieses Pixelmaß beschreibt dabei die Anzahl der Pixel in der Vertikalen. Nimmt man hierzu noch das Pixelmaß der langen Seite, erhält man das Pixelverhältnis, welches auch Auflösung genannt wird.

Ein Beispiel hierfür wäre die Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln. Dieses Verhältnis ist beispielsweise auf YouTube und darüber hinaus zum allgemeinen Standard geworden und wird Full HD genannt. Darunter findet sich das einfache HD mit einer Auflösung von 1280 x 720 Pixeln. Möchtest Du professionelle Videos produzieren, möchten wir dir aber davon abraten, eine niedrigere Auslösung als Full HD zu nutzen, da zahlende Kunden in der Regel mindestens diese Auflösung fordern. Stattdessen solltest Du vielleicht prüfen, ob Du nicht sogar in Ultra HD filmen möchtest.

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Hier siehst Du die wichtigsten Auflösungen im Vergleich.

Ultra HD ist die nächst größere Standardauflösung und kommt mit Pixelmaßen von 3840 x 2160 Pixeln. Damit hat Ultra HD doppelt so lange Pixelmaße wie Full HD, was die Auflösung 4x so groß werden lässt. Oft wird Ultra HD auch 4K genannt, da mit dem Begriff 4K meistens Auflösungen beschrieben werden, welche bei ca. 4000 x 2000 Pixeln liegen. Dabei ist das „echte 4K“ eigentlich ein wenig breiter, da es statt 3840 Pixeln nämlich auf 4096 Pixel kommt.

Kann deine Kamera also 4K filmen, solltest Du das in der Regel auch nutzen, da Du hier die beste Qualität und am meisten Details bekommst. Auch wenn Full HD zurzeit noch Standard in TV und Internet ist, wird 4K langsam aber sicher zum Standard werden. Immer mehr Fernseher und andere Endgeräte bieten heute schon 4K-Bildschirme und das möchten die Käufer solcher Geräte natürlich auch voll ausnutzen.
Die nächst größere Auflösung, welche von Videografen genutzt wird, ist 6K und kommt dabei mit einer Auflösung von ca. 6000 Pixeln an der langen Seite. Das bietet zum Beispiel die Blackmagic Pocket Cinema 6K, welche mit 6144 x 3456 Pixeln filmen kann. Da 4K gerade erst zum Standard wird, ist es normalerweise nicht notwendig, in 6K zu filmen. Allerdings bieten dir Aufnahmen in höheren Auflösungen auch viele Vorteile, welche wir gleich diskutieren.

Zum Schluss gibt es als letzte Standardauflösung noch 8K mit 8192 x 4608 Pixeln. Bisher konnte man diese Auflösungen nur mit richtig teuren Kinokameras filmen, allerdings scheint sich auch das langsam zu ändern. Zudem gibt es auch schon 8K -Endgeräte wie Fernseher, allerdings sind diese noch ziemlich teuer und nicht wirklich weit verbreitet.

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Mit unserer Sony A7 III filmen wir normalerweise in einer 4K-Auflösung.

Vorteile von hohen Auflösungen

Nachdem wir nun alle gängigen Auflösungen besprochen haben, schauen wir uns die Vorteile von besonders hohen Auflösungen an.
Filmst Du mit einer höheren Auflösung, bietet dir das verschiedene Vorteile. Zum einen wird natürlich die Qualität deiner Aufnahmen besser, da mit mehr Auflösung auch mehr Details im Video erkennbar werden. Zum anderen sind deine Aufnahmen auch zukunftssicherer, da sie auch noch mithalten können, sobald 6K oder 8K zum Standard wird.

Aber keine Sorge: Du bist nicht dazu gezwungen, mit einer 6K-Kamera auch tatsächlich 6K zu filmen. Du kannst auch dein Videomaterial in 6K aufnehmen und danach in 4K exportieren. Es hat dann tendenziell sogar immer noch eine etwas bessere Qualität als natives 4K-Material. Außerdem kannst Du bei 6K-Material in der Postproduktion digital zoomen oder den Bildausschnitt anpassen, solange Du das Video dann nur in 4K exportierst. Das hilft dir dann zum Beispiel, wenn Du verwackeltes Material in Premiere stabilisieren möchtest, da hierbei ins Bild gecroped (gezoomt) wird.
Wie Du also siehst, bieten dir höhere Auflösungen viele Vorteile beziehungsweise mehr Flexibilität im Videoschnitt. Doch leider kommen mit diesen höheren Auflösungen auch gewisse Nachteile, welche sich meistens direkt auf euren Geldbeutel auswirken.

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Filmst Du in einer höheren Auflösung, kannst Du dein Material im Anschluss leichter stabilisieren.

Nachteile von hohen Auflösungen

Zum einen sind Kameras, welche 6K und 8K bieten, meistens relativ teuer, auch wenn es hier einige Ausnahmen wie zum Beispiel die Blackmagic Pocket Cinema 6K gibt. Zudem ist hier logischerweise auch deutlich mehr Speicherplatz nötig, da doppelt so viele Pixel aufgenommen werden. Wir filmen zum Beispiel normalerweise in 4K, wobei bei jedem Video ca. 80 – 100 GB Rohmaterial entstehen. Solltest Du dich jetzt für 6K oder 8K entscheiden, wird der benötigte Speicherplatz natürlich mehr. Möchtest Du dieses Material jetzt auch noch langfristig und sicher speichern, musst Du einige Euros für entsprechende Speicherlösungen investieren.

Zudem musst Du dir auch einen entsprechenden Computer für den Videoschnitt zulegen. Die meisten Computer haben schon Probleme damit, dich 4K-Material ruckelfrei bearbeiten zu lassen. Möchtest Du nun stattdessen Material in der Auflösung von 6K oder 8K bearbeiten, brauchst Du entweder einen ziemlich leistungsfähigen Computer oder Du musst dir Proxys erstellen. Kurz zusammengefasst sind Proxys stark komprimierte Platzhalterdateien und ermöglichen dir einen ruckelfreien Schnitt. So wird dann nur für den Export auf das hochauflösende Originalmaterial zurückgegriffen. Das Erstellen von Proxys kostet allerdings wieder mehr Zeit und Speicherplatz bei jedem Projekt. Möchtest Du das vermeiden und entscheidest dich für den High-End-PC, kommen auch hier wieder einige Kosten auf dich zu.

Nachdem wir nun alle Vorteile von hohen Auflösungen kennen und wissen, welche Nachteile diese mit sich bringen, kommen wir zu der eingangs gestellten Frage: „In welcher Auflösung solltest Du filmen?“

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Sollte dein Rechner Schwierigkeiten mit hochauflösendem Material haben, dann versuch’s mal mit Proxys.

Die Auflösung in der Du filmen solltest

Wenn Du gerade mit dem Filmen beginnst und zufällig eine Kamera besitzt, welche nur in 720 Pixeln aufnimmt, dann kannst Du auf jeden Fall mit dieser Kamera beginnen, das Filmen zu lernen. Denn auch in dieser Auflösung kann man sich mit technischen Einstellungen, Bild-Komposition und Storytelling beschäftigen. Nach einiger Zeit wirst Du aber schnell merken, das deine Aufnahmen nicht dem aktuellen Qualitätsstandard entsprechen.

Falls Du also professionellen Standards entsprechen möchtest, solltest Du dir Equipment beschaffen, welches dir Aufnahmen und Videoschnitt in mindestens Full HD, also 1080 Pixeln ermöglicht. So kannst Du auch beginnen, professionelle Projekte für zahlende Kunden abzuwickeln. Da Videos heutzutage ohnehin fast immer auf YouTube, Facebook und Co. landen, wird hier selten eine höhere Auflösung als Full HD verlangt.

Solltest Du dir jetzt allerdings gerade neues Equipment beschaffen und Du möchtet zukunftssicher investieren, solltest Du dich eher für eine 4K-Kamera entscheiden. Unsere Favoriten findest Du in unserem Blogbeitrag zur perfekten Kamera zum Filmen. Bei Aufnahmen in 4K bist Du definitiv schon für die nächsten Jahre gut gerüstet, allerdings musst Du darauf achten, dir auch einen entsprechenden Computer und Speicherlösungen zu beschaffen, um hier stressfrei arbeiten zu können.

Aufnahmen in 6K und 8K sind üblicherweise nicht notwendig und werden von den wenigsten Kunden verlangt. Solltest Du allerdings über das entsprechende Budget verfügen, dir Kamera, Speicherlösung und Computer für höhere Auflösungen zu beschaffen, dann nichts wie los! So profitierst Du von höchster Qualität und Flexibilität im Videoschnitt.

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Achte bei der Auswahl deiner Kamera nicht nur auf die Auflösung, sondern auch auf die Sensorgröße.

Warum es nicht nur auf die Auflösung ankommt

Jetzt weißt Du im Prinzip alles Wichtige zum Thema Auflösung beim Filmen und solltest einen guten Überblick haben. Wir möchten dir allerdings noch erklären, warum es nicht immer nur auf die Auflösung ankommt. Die Auflösung ist nur einer der Faktoren, welcher die Qualität deines Bildes beeinflusst. So kannst Du zum Beispiel das 4K eines Smartphones nicht mit dem 4K einer Sony a7 III vergleichen. Ausschlaggebend ist hier nämlich die Größe des Sensors, welcher beim Smartphone deutlich kleiner ausfällt.

Dadurch sind die Pixel, auch wenn es die gleiche Anzahl ist, kleiner und weniger lichtempfindlich. Das spiegelt sich dann zusammen mit hohen Komprimierungen in einer niedrigeren Bildqualität wieder. Falls Du dich also schon immer gefragt hast, warum das 4K deines Smartphones nicht so aussieht wie das 4K deiner Kamera, hast Du hier die Antwort! Zum Schluss solltest Du natürlich auch darauf achten, dass Du die gewünschte Auflösung auch in der gewünschten Framerate aufnehmen kannst. Denn nur so kannst Du hoch-qualitative Zeitlupen aufnehmen. Dazu aber mehr in unserem Beitrag und Video über Filmkameras.

Equipment

Kameras,
Licht
& Ton

Unsere Favoriten

Fazit: Die perfekte Auflösung beim Filmen

Nun weißt Du also, dass Du am besten in Full HD oder zukunftssicher in 4K aufnehmen solltest, dass niedrigere Auflösungen nicht mehr genügen und höhere Auflösungen sowohl Vorteile, wie mehr Flexibilität in der Nachbearbeitung, als auch Nachteile, wie höhere Produktionskosten mit sich bringen, welche Du immer besonders bei der Budgetplanung beachten solltest. Außerdem weißt Du, dass es bei der Bildqualität nicht nur auf die Auflösung, sondern auch auf weitere Faktoren wie die Sensorgröße ankommt. Mit diesem Wissen kannst Du nun entscheiden, in welcher Auflösung Du filmen möchtest.